Sonntag, 19. Mai 2019

Endspurt

Hallöchen,
es gibt jetzt einfach mal ein kurzes persönliches Update, anlässlich meinem genau noch einen verbleibenden Monat hier auf der anderen Seite der Welt.
In dieses Abendteuer startend habe ich nicht damit gerechnet mich hier jemals so wohl zu fühlen. Ich hatte meine Stolpersteine die ersten Monate hier, welche ich mir aber größtenteils selbst verschulde. Das ist auch gar nicht schlimm, denn nicht alles im Leben läuft eben immer rund und dafür schätze ich die Zeit, die dann folgte umso mehr. Ich habe hier Freunde und Familie fürs Leben gefunden. Ich habe mein Herz hier in Arizona aufblühen sehen und habe wohl noch nie so viel in so kurzer Zeit erlebt.
Ich bin quasi ein Jahr lang in den Sommerferien gewesen, mit dem passenden Wetter, kaum Stress und vieles zum entdecken und erleben. Jetzt, da der Abschied wirklich bedrohlich nahe rückt finde ich mich immer öfter am reflektieren und nostalgisch zurück blickend auf das Jahr, das mich persönlich (finde ich) total verändert hat. Ich habe meinen Horizont erweitert und ein paar zuvor unbewusste, negative Eigenschaften abgelegt. Ich bin hier bezüglich auf mein soziales Umfeld sensibler geworden. Das liegt daran, dass hier im "Meltingpot" und zusätzlich noch an der Landesgrenze so viele Nationen zusammenkommen und auch dadurch, dass ich hier so aktiv im "Unified" Programm geworden bin, was Begegnungen und Freundschaften zwischen geistig Benachteiligten und nicht Benachteiligten Schülern herstellt.
Ich bin gelassener geworden und bereit mich auf unbekannte Situationen außerhalb meiner Gewohnheitszone zu begeben. Das verdanke ich der gesamt Erfahrung, sowie auch meiner Highschool hier, deren vielen Angebote ich nicht abschlagen konnte und mich dadurch total ins Highschoolleben gestürzt habe.
Ich bin bewusster und auch dankbarer geworden. Nichts kommt von selbst, und tolle Menschen sind nicht selbstverständlich. Die tollen Menschen die ich hier kennengelernt habe, haben mir das gezeigt, so wie meine "2 paar Eltern", die mich immer unterstützen und ohne die ich das hier niemals hätte erleben dürfen.
Das möge jetzt wohl alles ziemlich geschleimt und gespielt sich anhören, doch so ist es nun einmal.
Ich freue mich jetzt schon auf die erste, ursprüngliche Heimat; werde jedoch beim Gedanken an den Abschied von der neuen, zweiten sehr traurig.

Freut euch auf meine letzten Erlebnisse hier
bis bald
Clara

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