Samstag, 18. August 2018

School Spirit& Unterricht

der typische Schulbus
Langsam neigt sich der sechzehnte Tag dem Ende zu. Ich möchte diesen Blogeintrag den Unterschieden im Unterricht, den Klassenzimmern und dem berüchtigten School spirit widmen. In jedem Klassenzimmer hängt eine Amerikafahne und diese wird jeden Tag stehend geehrt. Während der ersten Tage wurde in jedem Fach ein Pre- Test gemacht, das heißt ein Test, in dem die Fähigkeiten eines Schülers in dem Fachgebiet getestet werden, um potentiell überlegenen Schülern die Möglichkeit zu geben in höhere Kurse anhand ihrer Testergebnisse zu wechseln.  In dem Test in Englisch ging es um die Stärken eines "typischen" Amerikaners, welches nationalstolze Züge durchschimmern lies. Das hat mich sehr erstaunt, da solches Gedankengut ganz bewusst in den Unterricht eingebunden wird.
Der Unterricht an sich wird nicht mit der Klasse erarbeitet, sondern Powerpoint Präsentationen dominieren den Unterricht, sodass man das zu Lernende nur abschreiben muss, meistens in Lückentexte. Hausaufgaben werden kaum gegeben,  sondern Texte am Computer während dem Unterricht getippt. Die Atmosphäre während des Unterrichts ist sehr entspannt und schülerfreundlich. Während Stillarbeitsphasen wird Hintergrundmusik abgespielt, um die Atmosphäre schöner zu gestalten.  So etwas ist wohl auch nur deshalb möglich, da man jeden Tag das Fach über einen längeren Zeitraum hat.
Verglichen zu Deutschland sind die Schultage gleich lang, jedoch sind mehr Stunden darin enthalten, da man insgesamt nur eine Stunde frei hat. Das Ziel des Unterrichts ist es, es zu versuchen und nicht unbedingt erfolgreich zu sein. Das heißt, dass auch schwache Schüler das Unterichtsziel erreichen können, da sie es ja versucht haben.

Da ich im Student Council, einer Art Versammlung von Schülern, die auerunterrichtliche Projekte organisieren und generell versuchen das Schulleben angenehmer zu machen, mitwirke hatte ich am vergangenen Freitag meint erste Erfahrung mit dem Highschool Spirit gemacht: Ein Tanz für die neuen Neuntklässler der Schule.Es war keine Anwesenheitspflicht und trotzdem waren fast alle Neuntklässler dort. Alle haben sich unterhalten und sich sehr gut verstanden.  Anschließend hat der Student Council noch in der Sporthalle übernachtet, um die Gemeinschaft zu stärken, was auch sehr gut geklappt hat.

Ich bin sehr gespannt, was die nächsten Wochen für mich bereit halten.
Grüße
Clara

Donnerstag, 9. August 2018

Die erste Schulwoche

Hello again,
Heute bin ich genau eine Woche in den USA und die erste Schulwoche ist fast geschafft.Von Montag bis heute, also Donnerstag, hatte ich Volleyball Tryouts, das heißt jeder der will kann dort Volleyball trainieren und am Ende wird dann entschieden, wer es in das Volleyballteam schafft. Es war eine völlig neue Art zu trainieren: dem Coach wird laut mit "Yes Sir" oder "No Sir" geantwortet und alles passiert im Stillen unter höchster Konzentration. Es erinnert etwas an das Militär. Der Spirit hier ist dagegen riesig: jeder klatscht sich ab, entweder um zu motivieren oder um sich zu freuen. Wenn man nicht spielt schreit man von der Seite motivierende Worte zu. Ich war direkt integriert uuund habe es erfreulicherweise ins Team geschafft!!

Der Haupteingang meiner Highschool
Jetzt aber zum Schulleben: Der Unterricht beginnt um 7.20Uhr. Davor ist es keinem Schüler erlaubt in den Schulgängen zu sein, sondern man muss außen bleiben bis es läutet. Wenn es dann läutet springen alle förmlich auf und laufen hastig zu ihren Klassen. In meiner ersten "Period" (ungefähr 100 Minuten) habe ich Culinary Arts, was so viel wie Kochen ist. Das heißt ich habe Unterricht in einer Profiküche und lerne dort einfache Dinge zu Kochen, verschiedene Techniken und wie man professionell die Küchen putzt.
Danach habe ich Englisch auf dem 3. Level. Es gibt 4 Levels. Bis jetzt haben wir nur Organisationssachen erledigt, also kann ich noch nichts über das Unterrichtsniveau sagen. Die Art alles super kleinschrittig zu behandeln lässt mich allerdings darauf schließen, dass es an schwächere Schüler angepasst ist.
In der 3. Period habe ich dann Student Council, was so etwas ähnliches wie die SMV ist, also eine Versammlung von ausgewählten Schülern, die unter der Leitung einer Lehrerin außerschulische Dinge wie Schulbälle oder Footballspiele organisieren.
Nach diesem entspannten Teil geht es in die erste wirkliche Pause (die allerdings auch nur eine halbe Stunde lang ist) und ab zum Mittagessen. Man kann dort zwischen verschiedensten Dingen wie Pizza, Burger, Salat, Wurst und so weiter auswählen und bekommt dazu optional noch Früchte, Trinken und einen Nachtisch. Erstaunlicherweise kostet das nur 2,50$! In Deutschland bekommt man ein vergleichsweise trostloses Essen für 3€.
Zu guter Letzt kann ich dann noch 100 Minuten tanzen. Und abschließend geht es mit dem typischen gelben Schulbus nach Hause.
Jetzt möchte ich noch von  ein paar Dingen berichten, die mir aufgefallen sind. Besonders finde ich, dass ich die gleichen Fächer jeden Tag habe. Ausserdem ist es ungewohnt, dass die Lehrer an der Türe ihres Klassenzimmers stehen und jedem die Hand schütteln, bevor sie selbst dann als Letztes den Raum betreten. Bezüglich der Lehrkräfte ist die große Mehrheit weiblich, welches ich in Deutschland anders wahrgenommen habe. Der Unterricht ist viel mehr technikbezogen, was ich nicht unbedingt unterstütze. Hausaufgaben werden zum Beispiel auf Webseiten veröffentlicht und dort ebenfalls hochgeladen. Das heißt auch, dass jeder Schüler in der Schule seinen eigenen Laptop hat. Bevor man also zum eigentlichen Relevantem, dem Unterricht kommt, werden erst mal jedem Schüler unzählige Accounts erstellt, was ewig dauert aufgrund dem kleinschrittigem Vorgehen.

Das wars erstmal

Clara

Samstag, 4. August 2018

Flug & erste 24 h

Hello again,
dies ist mein erster Post aus den USA! Ich bin gut angekommen, es gab weder Komplikationen noch Verspätungen beim Reisen, jedoch zog sich alles sehr lange. Ich war insgesamt 25 Stunden unterwegs, was anstrengend war.
Das Essen im Flugzeug war sogar gut und meine Sitznachbarn haben sich nicht beschwert, wenn ich sie zum wiederholten Mal bitten musste, ob sie für mich aufstehen könnten, da ich - wohl vor Aufregung- schon wieder aufs Klo musste.

Als ich dann endlich in Phoenix angekommen bin, habe ich meinen Koffer gesucht und mich dann an einen Informationsstand gestellt, da ich nicht wusste, wo meine neue Familie mich erwarten würde. Wir haben uns dann nach einer Weile gefunden und ich wurde sehr herzlich mit Blumen und einem Plakat empfangen. Das Eis war direkt gebrochen. Meine Gasteltern waren in Begleitung von Matthew, dem Bruder meines Gastvaters,  und dessen Frau Eva gewesen. Alle waren sehr herzlich und sind mir direkt sympathisch erschienen. Anschließend sind wir in einem Diner Burger essen gewesen, der schon seit den 50er Jahren Menschen mit seinem unglaublich guten, typisch amerikanischem Essen beglückt.
Hier habe ich dann das erste Mal Erfahrungen mit dem Refill von Trinken gemacht. Unaufgefordert bekommt man ein neues volles Glas des gleichen Getränks ohne dies bezahlen zu müssen.
Danach sind wir dann heimgefahren und ich durfte das erste Mal mein neues Zuhause sehen. Wir wohnen in einem außen gelegenen Stadtteil von Phoenix. Alle Häuser sind sandsteinfarben gestrichen. Die Katzen haben mich direkt empfangen und im Moment liegt eine auf meinen Beinen.
Die erste Nacht habe ich super geschlafen und konnte gut morgens aufstehen, da dort eine Führung in den Schule war und ich meine Fächer für das gesamte Jahr wählen konnte. Die Schule ist riesig, mit drei zweistöckigen Riesengebäuden, Sportanlagen und einem großen Innenhof bin ich erst mal ins Staunen gekommen. An dieser Stelle möchte ich eine Eigenschaft der Amerikaner nennen, die ich jetzt schon sehr zu lieben gelernt habe: Freundlichkeit. Alle sind so freundlich, machen Komplimente und reden mit einem, obwohl sie nicht dazu aufgefordert werden. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und meine Fächerwahl lässt mich gespannt auf die ab Mittwoch beginnende Schulzeit warten: Tanz, Sport, Spanisch, Englisch, Geschichte und Kochen sind alle die ich mir merken konnte. Kein Mathe, keine Naturwissenschaften- ein Träumchen.
Am Montag werde ich dann versuchen ins Volleyballteam zu kommen und vielleicht werde ich noch Theater spielen. Den restlichen Tag haben wir dann Einkäufe erledigt, wie neue Sportkleider, da ich diese jeden Tag brauchen werde. Die Läden haben ein völlig anderes Verständnis von Einkaufen als ich es bis jetzt gewohnt war. Es soll nicht eine angenehme Atmosphäre in schönen vier Wänden geschaffen werden, sondern alles an einem Ort, um nicht mehrere Läden aufsuchen zu müssen. Also konnten wir Sportkleider, Kosmetik, Dekoration für mein Zimmer, Essen und Trinken und Schulzeug in einem Laden finden. Theoretisch hätten wir auch noch einen Fernseher, Wanderbekleidung und Autoräder oder Gartenbepflanzung dort kaufen können- unglaublich. Wir suchten jedoch mehrere Läden aufgesucht, um ein größeres Sortiment zu haben. Bezüglich des Essens konnte ich mit dem Staunen nicht mehr Aufhören: grüne Tacos, Torten Cookies, Minz Oreos und viel mehr.Erschreckend fande ich, dass alles in kleine Plastiktüten verpackt wird, in welche vielleicht 4 Produkte passen. Der Plastikverbrauch ist riesig und scheint Alltag zu sein. Abends waren wir wieder mit Matthew, Eva und Joes Vater Larry und dessen Partnerin Pizza essen. Völlig erschöpft, aber glücklich bin ich dann ins Bett gefallen.
Das wars erst mal,
Clara

Erster Post

Das zweite Geschlecht (The Second Sex)

Vor 70 Jahren veröffentlichte die französische Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir ihre Schrift "Le Deuxième Sexe"...